Uraufführung 14.06.2014 › Kleines Haus 1

Ein Exempel

Mutmaßungen über die sächsische Demokratie
von Lutz Hübner und Sarah Nemitz
Auf dem Bild: Karina Plachetka (B – Freundin von A / Verteidigerin), Sascha Göpel (A – Angeklagter)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Albrecht Goette (D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater), Christine Hoppe (C – Neonazi 1 / Konzertbesucherin / Freundin 2 / Staatsanwältin), Karina Plachetka (B – Freundin von A / Verteidigerin), Philipp Lux (E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter), Sascha Göpel (A – Angeklagter)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Sascha Göpel (A – Angeklagter), Philipp Lux (E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Sascha Göpel (A – Angeklagter)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Karina Plachetka (B – Freundin von A / Verteidigerin), Christine Hoppe (C – Neonazi 1 / Konzertbesucherin / Freundin 2 / Staatsanwältin), Philipp Lux (E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter), Albrecht Goette (D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Karina Plachetka (B – Freundin von A / Verteidigerin), Philipp Lux (E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter), Christine Hoppe (C – Neonazi 1 / Konzertbesucherin / Freundin 2 / Staatsanwältin), Sascha Göpel (A – Angeklagter), Albrecht Goette (D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Philipp Lux (E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter), Albrecht Goette (D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater), Sascha Göpel (A – Angeklagter)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Philipp Lux (E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter), Sascha Göpel (A – Angeklagter), Albrecht Goette (D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater), Karina Plachetka (B – Freundin von A / Verteidigerin)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Philipp Lux (E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter), Sascha Göpel (A – Angeklagter), Albrecht Goette (D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Karina Plachetka (B – Freundin von A / Verteidigerin), Albrecht Goette (D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Karina Plachetka (B – Freundin von A / Verteidigerin), Sascha Göpel (A – Angeklagter)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Albrecht Goette (D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater), Christine Hoppe (C – Neonazi 1 / Konzertbesucherin / Freundin 2 / Staatsanwältin)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Sascha Göpel (A – Angeklagter), Albrecht Goette (D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater), Christine Hoppe (C – Neonazi 1 / Konzertbesucherin / Freundin 2 / Staatsanwältin), Philipp Lux (E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Sascha Göpel (A – Angeklagter), Karina Plachetka (B – Freundin von A / Verteidigerin)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Karina Plachetka (B – Freundin von A / Verteidigerin), Philipp Lux (E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter), Christine Hoppe (C – Neonazi 1 / Konzertbesucherin / Freundin 2 / Staatsanwältin), Albrecht Goette (D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater), Sascha Göpel (A – Angeklagter)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Philipp Lux (E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter), Albrecht Goette (D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater), Sascha Göpel (A – Angeklagter)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Christine Hoppe (C – Neonazi 1 / Konzertbesucherin / Freundin 2 / Staatsanwältin), Philipp Lux (E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter), Sascha Göpel (A – Angeklagter), Karina Plachetka (B – Freundin von A / Verteidigerin), Albrecht Goette (D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Albrecht Goette (D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater), Christine Hoppe (C – Neonazi 1 / Konzertbesucherin / Freundin 2 / Staatsanwältin), Philipp Lux (E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter), Sascha Göpel (A – Angeklagter)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Albrecht Goette (D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater), Christine Hoppe (C – Neonazi 1 / Konzertbesucherin / Freundin 2 / Staatsanwältin), Philipp Lux (E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter), Sascha Göpel (A – Angeklagter)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Sascha Göpel (A – Angeklagter), Albrecht Goette (D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater), Christine Hoppe (C – Neonazi 1 / Konzertbesucherin / Freundin 2 / Staatsanwältin), Karina Plachetka (B – Freundin von A / Verteidigerin), Philipp Lux (E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Philipp Lux (E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter), Christine Hoppe (C – Neonazi 1 / Konzertbesucherin / Freundin 2 / Staatsanwältin), Albrecht Goette (D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Sascha Göpel (A – Angeklagter), Karina Plachetka (B – Freundin von A / Verteidigerin)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Philipp Lux (E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter), Sascha Göpel (A – Angeklagter), Albrecht Goette (D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Karina Plachetka (B – Freundin von A / Verteidigerin), Sascha Göpel (A – Angeklagter), Albrecht Goette (D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater), Christine Hoppe (C – Neonazi 1 / Konzertbesucherin / Freundin 2 / Staatsanwältin), Philipp Lux (E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter)
Foto: Matthias Horn
Auf dem Bild: Sascha Göpel (A – Angeklagter), Philipp Lux (E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter)
Foto: Matthias Horn

Handlung

Als A, der das ganz gewöhnliche Leben eines Mannes um die dreißig mit Frau, Kind und Job lebt, eines Abends den Kassendienst im linksalternativen Veranstaltungszentrum übernimmt, beginnt es. Das Konzert der Weltmusikband läuft bereits, als eine Gruppe Neonazis vor dem Eingang zu stören beginnt. A stellt sich, in der vollen Überzeugung, das Richtige zu tun, den Störenfrieden entgegen. Die Situation eskaliert. Beleidigungen fliegen hin und her, Handgreiflichkeiten folgen, und plötzlich findet sich A, der bisher noch nie aktenkundig geworden war, auf dem Polizeirevier wieder, wo er sich dem Vorwurf der vorsätzlichen Gewaltausübung stellen muss. Als er kurz darauf eine Vorladung erhält, ist der Wettstreit um die Deutungshoheit eröffnet: Was ist an diesem Abend wirklich geschehen? Wer hat wen provoziert und angegriffen? Warum entsteht der Eindruck, dass für die Justiz und Politik in Sachsen der Feind eher links steht? Welches Politikverständnis liegt diesen Vorgängen zugrunde? Mit welchen Interessenskonflikten muss man im beruflichen Alltag des Justizwesens umgehen? Und wie wirkt sich die Erfahrung, als Angeklagter im Mittelpunkt eines Prozesses zu stehen, auf das Privatleben aus?
Der Autor Lutz Hübner (u. a. FRAU MÜLLER MUSS WEG, BLÜTENTRÄUME) ist einer der meistgespielten Gegenwartsdramatiker. Sein neues Stück verhandelt einen fiktiven (jedoch an der Realität orientierten) Fall, in dem Rechte und Linke sowie Exekutive und Judikative in einen Konflikt geraten. Hübner, der auch für dieses Stück umfangreich recherchierte, hat einen Text geschrieben, der die Komplexität der Auseinandersetzung spiegelt. Jan Gehler war Hausregisseur am Staatsschauspiel Dresden, der u. a. Herrndorfs TSCHICK und SUPERGUTE TAGE von Haddon / Stephens inszenierte.

Besetzung

Regie
Jan Gehler
Bühne
Sabrina Rox
Kostüme
Irène Favre de Lucascaz
Licht
Björn Gerum
Dramaturgie
Beret Evensen
A – Angeklagter
Sascha Göpel
B – Freundin von A / Verteidigerin
C – Neonazi 1 / Konzertbesucherin / Freundin 2 / Staatsanwältin
D – Neonazi 2 / Polizist 1 / Freund 1 / Landesvater
E – Neonazi 3 / Konzertbesucher / Polizist 2 / Freund 3 / Richter

Video

Pressestimmen

„Autoren und Schauspieler klagen nicht an, sie versuchen, aufzuklären. Das ist nachhaltiges Theater. Ein großer Abend im Kleinen Haus in Dresden.“
MDR Sachsenspiegel, Adina Rieckmann, 14.06.2014
Das Stück hält sich von jeder Agitation und Propaganda fern, aber nicht von Meinungen. Es sucht Handlungen und Haltungen ungemein sorgfältig mit Argument und Gegenargument zu ergründen – und überzeugt als ein politisches Theater der Erkenntnissuche.“
nachtkritik.de, Hartmut Krug, 14.06.2014
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14.06.2014
„Lutz Hübner und Sarah Nemitz versuchen nun, die ‚sächsische Demokratie‘ nicht einfach nur anzuklagen, sondern zu ergründen. Nicht, indem sie ihr Stück ‚Ein Exempel. Mutmaßungen über die sächsische Demokratie‘ als Dokumentartheater der festen Meinungen anlegen.
Hübner / Nemitz konstruieren einen fiktiven Fall, in dessen Schilderung dokumentarisches Material eingeflossen ist.
Das Stück hält sich von jeder Agitation und Propaganda fern, aber nicht von Meinungen. Es sucht Handlungen und Haltungen ungemein sorgfältig mit Argument und Gegenargument zu ergründen – und überzeugt als ein politisches Theater der Erkenntnissuche.“
Hartmut Krug, nachtkritik.de
„Ein brisantes und hochaktuelles Thema mit Witz und Biss auf die Bühne zu bringen, das ist selten im Theater! Viel Beifall für einen packenden Theaterabend mit viel Zündstoff.“
Dresdner Morgenpost, Lilly Vostry, 16.06.2014
„Fünf Schauspieler denken sich auf offener Bühne in ein reichliches Dutzend bewusst unterschiedlicher Funktions- und Gesinnungsträger hinein und praktizieren so ein fruchtbares Perspektivtraining.“
Theater heute, Christine Wahl, 01.10.2014
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01.10.2014
„Lutz Hübners und Sarah Nemitz‘ Stück ‚Ein Exempel. Mutmaßungen über die sächsische Demokratie‘ stößt sich von einem realen Vorfall ab: Im Februar 2001 blockierten 20.000 Dresdner einen behördlich genehmigten Neonazi-Aufmarsch. Dabei kam es zu Ausschreitungen, in deren Folge Hunderte Teilnehmer der Anti-Nazi-Demonstration Verfahren eingeleitet wurden.
Hübner und Nemitz haben gründlich wie vorurteilsfrei bei den sächsischen Behörden recherchiert, Bürger und Beamte interviewt und die Ergebnisse in ein wellmade Politplay gegossen, das das Unbehagen an diesem für den gesunden Menschenverstand absurden Vorgang mittels Durchspielen eines fiktiven Modell-Prozesses vom (verständlichen) Erregungs- in einen wohltuend perspektivenreichen Argumentationsmodus überführt.
Regisseur Jan Gehler unterstreicht bei seiner Ur-Inszenierung im Kleinen Haus des Dresdner Staatsschauspiels zielsicher den von Hübner und Nemitz angelegten ‚Exempel‘-Status. Fünf Schauspieler denken sich auf offener Bühne in ein reichliches Dutzend bewusst unterschiedlicher Funktions- und Gesinnungsträger hinein und praktizieren so ein fruchtbares Perspektivtraining, bei dem nebenbei noch ein äußerst aufschlussreicher Crashkurs in puncto Polizei- und Justizalltag abfällt.“
Christine Wahl, Theater heute
„Hübner wäre nicht Hübner, wenn nicht das Komödiantische immer wieder aufblitzen würde, ohne etwa aus dem Richter oder dem überforderten Polizisten simple Karikaturen zu machen.“
Theater der Zeit, Michael Bartsch, 01.09.2014
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01.09.2014
„‚Ein Exempel‘ spekuliert nicht. Die Autoren führten mit Vertretern der sächsischen Justiz Gespräche. Die fünf Akteure recherchierten gleichfalls und schnupperten Gerichtsatmosphäre. Wer mit den Prozessen und den politischen Äußerungen über den Widerstand gegen den Missbrauch des Dresdner Zerstörungsgedenkens vertraut ist, wird Zitate unschwer erkennen und konkreten Personen zuordnen können.
‚Ein Exempel‘ hat seine stärksten Augenblicke, wenn gegen Ende Richter, Staatsanwältin und Polizist ihr Innerstes nach außen kehren und über ihre Rollen sinnieren. Sie demonstrieren damit zugleich, dass es innerhalb des buchstäblichen Gesetzesrahmens nach wie vor subjektive Spielräume gibt.
Mit Leidenschaft haben die Schauspieler gemeinsam mit Regisseur Jan Gehler um die Gestaltung dieser Brüche, um Erkennbarkeit gerungen. Dieses besondere Engagement spürt das Publikum. Und die Tragik der A-Figur hat etwas Suggestives. Aber Hübner wäre nicht Hübner, wenn nicht das Komödiantische immer wieder aufblitzen würde, ohne etwa aus dem Richter oder dem überforderten Polizisten simple Karikaturen zu machen.“
Michael Bartsch, Theater der Zeit
„Jan Gehler hat das Stück als ‚Versuchsanordnung mit fünf Schauspielern‘ vor der Bühne im Kleinen Haus inszeniert und zu einer heftig und emotional gefeierten Uraufführung gebracht.“
Dresdner Neueste Nachrichten, Tomas Petzold, 16.06.2014
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16.06.2014
„Nach vielerlei Gesprächen, Presseberichten und Recherchen u. a. in Berichten des sächsischen Verfassungsschutzes – zum Teil dokumentiert im Programmheft – haben Lutz Hübner und Sarah Nemitz für das Staatsschauspiel Dresden ‚Ein Exempel‘ konstruiert, in dem der an sich gutwillige, demokratisch eingestellte Bürger A. zum Opfer eines langsam mahlenden Räderwerks aus Polizei, Justiz und (ferner) Politik wird. Jan Gehler hat das Stück als ‚Versuchsanordnung mit fünf Schauspielern‘ vor der Bühne im Kleinen Haus inszeniert und zu einer heftig und emotional gefeierten Uraufführung gebracht. Als gewissermaßen unfreiwillige Komödie wird es beherrscht vom Grundton der Realsatire, das heißt von der Plausibilität wiedergegebener Erfahrung, die der Rezensent bzw. der Zuschauer mehr oder weniger aus der eigenen bestätigen oder vertiefen kann.“
Tomas Petzold, Dresdner Neueste Nachrichten
„Ein Stück für Dresden. Vom Publikum euphorisch beklatscht. Ein Erfolg auf der Bühne, der es sicherlich auf dem Spielplan auch bleibt.“
MDR Figaro, Michael Laages, 16.06.2014

Ein neues Stück für Dresden

Mutmaßungen über die Gesetze in den Herzen der Bürger

Der Dramatiker Lutz Hübner schreibt ein neues Stück für Dresden
Lutz Hübners Stücke wurzeln in der Wirklichkeit, im gesellschaftlich Alltäglichen. Seine Figuren und ihre Geschichten sind dem Leben abgeschaut. Gleich einem gesellschaftlichen Seismografen erspürt Hübner immer wieder Themen, die in der Luft liegen und uns alle gleichermaßen betreffen.
Im Frühjahr 2013 hat der Autor damit begonnen, über kommunizierende Röhren zwischen Politik, Öffentlichkeit, Gerichtswesen und Polizei zu recherchieren; über staatlichen Machtmissbrauch, polizeiliche Willkür und Prozesslawinen gegen kritische Stimmen.
„Ein Exempel. Mutmaßungen über die sächsische Demokratie“ soll sein neues Stück heißen. Gibt es die sogenannte „sächsische Demokratie“, und wenn ja, wer und wie sind die „sächsischen Demokraten“?
Aus seiner Materialsammlung hat uns Lutz Hübner ein Zitat des tschechischen Philosophen, Soziologen und Politologen Václav Bĕlohradský geschickt, das vielleicht das gedankliche „Herz“ des Textes sein wird, der im Juni 2014 zur Uraufführung kommt:
Der Staat – das sind geschriebene Gesetze, die nur dann funktionieren, wenn sie ein Abbild der Gesetze in den Herzen der Bürger sind, wie die konservativen Kritiker der Französischen Revolution es ausdrückten. Die in unsere Herzen geschriebenen Gesetze sind Legitimität, die in der Gesetzessammlung verankerten Legalität. Das Legitime ist nie völlig legal und umgekehrt, doch zwischen diesen beiden Polen der Gesellschaft darf kein größerer als ein kleiner Unterschied sein. Die Legitimität ist das kanonisierte Ganze der identitätsstiftenden Geschichten eines Volks.