Premiere 07.09.2018 › Schauspielhaus

Der Untertan

nach dem Roman von Heinrich Mann
in einer Spielfassung von Jan-Christoph Gockel und Julia Weinreich
Auf dem Bild: Ursula Hobmair, Jannik Hinsch
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Jannik Hinsch, Diedel
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Jannik Hinsch, Diedel und Michael Pietsch
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Jannik Hinsch, Torsten Ranft, Ursula Hobmair, Diedel, Michael Pietsch, Sven Hönig, Lukas Rüppel, Deleila Piasko
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Jannik Hinsch, Deleila Piasko
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Jannik Hinsch, Sven Hönig, Deleila Piasko, Ursula Hobmair, Torsten Ranft, Lukas Rüppel
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Ursula Hobmair, Lukas Rüppel, Jannik Hinsch, Sven Hönig, Torsten Ranft, Anton Berman
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Jannik Hinsch, Lukas Rüppel
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Deleila Piasko, Jannik Hinsch
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Jannik Hinsch, Sven Hönig
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Jannik Hinsch und Diedel
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Michael Pietsch, Diedel, Jannik Hinsch, Lukas Rüppel
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Sven Hönig, Diedel
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Deleila Piasko, Jannik Hinsch
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Jannik Hinsch, Diedel, Michael Pietsch, Ursula Hobmair
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Diedel, Michael Pietsch, Torsten Ranft
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Jannik Hinsch
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Jannik Hinsch, Lukas Rüppel
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Jannik Hinsch
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Lukas Rüppel, Sven Hönig, Ursula Hobmair, Jannik Hinsch, Deleila Piasko
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Ursula Hobmair, Jannik Hinsch
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Diedel, Jannik Hinsch, Ursula Hobmair
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Torsten Ranft, Ursula Hobmair, Deleila Piasko, Sven Hönig, Jannik Hinsch, Lukas Rüppel
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Jannik Hinsch, Sven Hönig, Diedel, Ursula Hobmair, Deleila Piasko
Foto: Sebastian Hoppe

Handlung

Der ‚Untertan‘ ist Diederich Hessling – „ein weiches Kind, das am liebsten träumte, sich vor allem fürchtete und viel an den Ohren litt.“ Er misstraut dem Vater und verehrt ihn doch. Die Macht der Schule ist ihm zuwider, den strengen Einsatz des Rohrstocks lobt er trotzdem. Heßling ist einer, der nach oben buckelt und nach unten tritt.
In einer bitteren Satire analysierte Heinrich Mann visionär die nationalistische Politik und deutsche Mentalität der Vorkriegszeit und zeichnet eine Gesellschaft und ihre Protagonisten, die sich immer willenloser von den Strömungen des Zeitgeistes treiben lassen. Sie huldigen einem falschen Patriotismus und sind rücksichtslos auf ihre kleinen Vorteile bedacht. Die herrschende Moral ist doppelbödig. Eine Moral, die sich allein nach dem persönlichen Nutzen ausrechnet – mal kommt eine Brise Antisemitismus gelegen, mal die Angst vor dem Sozialismus. Frauen sind begehrenswert, wenn sie reiche Erbinnen sind oder sich in jenen Tabuzonen bewegen, die nicht zum Bereich der Öffentlichkeit gehören. Kurt Tucholsky rühmte den Roman als „Enthüllung des deutschen Seelenzustandes“ und als „Anatomie-Atlas“ des Wilhelminischen Kaiserreichs. – Heute sind die Fürsten lange fort. Und der deutsche Untertan? Gibt es ihn noch?

Wie aktuell ist der UNTERTAN? Ein Interview mit Dramaturgin Julia Weinreich im Rahmen der Sendung MDR Kultur Spezial zu 100 Jahre DER UNTERTAN von Heinrich Mann können Sie hier anhören.

Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass in den Vorstellungen Stroboskopeffekte eingesetzt werden, die bei Epileptikern oder epilepsiegefährdeten Personen unter Umständen Anfälle auslösen können. Wir bitten Sie um Beachtung.
Dauer der Aufführung: 3 Stunden und 25 Minuten.
Eine Pause.

Besetzung

Regie
Jan-Christoph Gockel
Bühne
Julia Kurzweg
Kostüme
Sophie du Vinage
Puppenbau
Michael Pietsch
Musik
Anton Berman
Dramaturgie
Diederich Hessling
Diederich Hessling, Genannt Diedel
Michael Pietsch
Buck sen. / Herr Göppel
Buck jun.
Lukas Rüppel
Agnes / Mädchen aus der Psychiatrie / Arbeitermädchen
Guste Daimchen
Napoleon Fischer
Livemusiker
Anton Berman
Familie Göppel / Neutotonen / Soldaten / Familie Hessling / Untertane
Ensemble

Video

Pressestimmen

„Gockel zeichnet eine große Groteske. Verdienter wie langer Applaus zur Premiere und der Wunsch, dass diese Inszenierung einige Jahre als Dresdner Meilenstein überlebt.“
Dresdner Neueste Nachrichten, Andreas Herrmann, 10.09.2018
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10.09.2018
„Rasch wird klar: Gockel zeichnet eine große Groteske, um den Bogen des im Juli 1914 fertigen, aber erst 1918 als Buch erschienenen Romans ohne moralisierende Erklärbärfacette in die fast ebenso turbulente Jetztzeit zu heben. Und er verweist mit seiner Dresdner Arbeit en passant auf die westdeutsche Spießigkeit, die den DDR-Film lange Zeit per Zensur verbot.
Jannik Hinsch, in jeder Szene gefordert, spielt diesen Diederich mit Hingabe und hat mit Torsten Ranft als Buck senior und Lukas Rüppel als dessen Sohn markante Widersacher, die ebenso wie Sven Hönig als anfangs kantiger, später korrupter Sozi-Betriebsrat Napoleon Fischer ihre Rollen zu eindrücklichen Charakteren formen.
Wie bei PAROLE KÄSTNER!, seinem Dresdner Debüt, greift Gockel auf sein Stammteam zurück: Julia Kurzweg schuf eine fulminantes dreistöckiges Drehbühnenhaus mit zeitechter Dekoration für alle Szenen, dahinter leuchtet ab und an ein Riesenporträt des wetterfühligen Reisekaisers. Dazu passend die Kostüme von HfBK-Absolventin Sophie du Vinage, die bei den steten wie raschen Rollenwechseln sehr strapaziös sein müssen. Nun neu im Bunde: Gockel holt mit Puppenspieler Michael Pietsch und Livemusiker Anton Berman, gebürtiger Moskauer Jahrgang 1983, zwei weitere Weggefährten als Gerüst.
Damit funktioniert ein durchaus spannender Ost-West-Biografie-Mix auf und hinter der Bühne, der seine Ausbildung vornehmlich in Leipzig und Berlin genoss. So wirken auch die Ausbrüche Brecht‘scher Art in ihrer dargebotener Sicherheit fulminant. Herrlich werden einerseits das Aus-der-Rolle-Treten, andererseits der Geltungsanspruch der Künstler, stets auf der richtigen Seite stehen zu wollen (und dabei gesehen zu werden), persifliert.
Hier eskaliert das Ganze sofort nach der Pause in einem wahnwitzigen Bier-Comment zwischen Rüppel und Hinsch, die man beide in Dresden noch nicht stärker sah – bei hellem Licht vorm Eisernen und Unmengen an Theaterbier, dermaßen rülpsend und geifernd, wie es sich für ordentliche Deutsche gehört, aber dennoch ihren Text wunderbar beherrschend – und vielleicht dabei doch improvisierend? Völlig, denn damit legen sie die Lunte, um im Vergleich vom echten zum Bühenrollenspiel eine nachhallende Spur zu beleuchten, die die dritte Stunde des 190-Minuten-Spiels wie im Fluge vergehen lässt.
Dazu tragen auch alle anderen fünf Spieler und vor allem Klein-Diedel bei. Denn die Puppe, von Michael Pietsch selbst gebaut und immer wieder beeindruckend geführt, gibt hier Takt und Richtung vor. Sie legt als Allerletzte den Kaiserschnurrbart an, um sich sodann über Groß-Diedel und Pietsch selbst zu erheben.
Verdienter wie langer Applaus zur Premiere und der Wunsch, dass diese Inszenierung per kluger Spiel- und Personalplanung – so wie NATHAN DER WEISE, HOMOHALAL oder HAMLET – einige Jahre als Dresdner Meilenstein überlebt.
Sicher geraten manche Stellen etwas lang, überdeutlich und recht vulgär, so beide Trunkszenen und auch die erste Sexszene von Gustl und Diederich, wobei die Lohengrin-Theaterliebe, per Kamera übertragen, natürlich fast göttlich gerät. Und einige Verweise – aber das ist halt hohe Kunst – erschließen sich erst im Nachgang, aber gut per Programmheft in Regie von Dramaturgin Julia Weinreich, die gemeinsam mit dem Regisseur eine ureigene, intelligent aufgeladene Dresdner Spielfassung mit 123-Seiten (!) schuf. Diese Aufpeppung gelang so gut, dass es durchaus bekehrte Premierenbesucherinnen, die Manns Meisterwerk bislang als zu teuflich-teutonisch-destruktiv weglegten, zur Neuentdeckung anregen dürfte.
Denn nach dieser modernen Mann-Show fragt man sich wirklich, wer jemals auf die törichte Idee kam, diesen Jahrhundertstoff untertänigst aus diversen Schullehrplänen zu nehmen. Warum es gar heute wieder an Bedeutung gewinnt (und mit dieser Inszenierung den Blick zurück erhellend weitet), erklärt Weinreich mittels Zitat der amerikanischen Philosophin Susan Neiman: Die anonyme Macht globaler Märkte stärke die Zuflucht in autokratische Politik und wecke autoritäre Reflexe. Und damit neuen Untertanengeist samt Sehnsucht nach starken Herrschern.
So wirkt ein unterhaltsamer Theaterabend auch als Appell an die anwesenden Entscheidungsträger, so Kunstministerin wie Kulturbürgermeisterin: Sie sollten nun alles daran setzen (und sei es mit Freikarten und Bustransfer), dass alle verbliebenen Reichsbürger plus waschechte Sozialdemokraten es zugunsten politischer Hochkultur rasch zu sehen bekommen.“
Andreas Herrmann, Dresdner Neueste Nachrichten
„Jannik Hinsch spielt den lebendigen Diederich Hessling und legt über drei Stunden Spielzeit eine bemerkenswerte Entwicklung hin. Eine Puppe wird zur kongenialen Hauptfigur. Die Marionette ist Hesslings innere Stimme und sein weicher Kern.“
Sächsische Zeitung, Johanna Lemke, 10.09.2018
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10.09.2018
„Eine Puppe wird zur kongenialen Hauptfigur.
Das Staatsschauspiel Dresden hat zu seiner Spielzeiteröffnung Heinrich Manns DER UNTERTAN auf die Bühne gebracht. Ein Text, der so frappierend heutig ist, dass man sich fragt, warum er nicht an jedem zweiten Theater in diesem Land gespielt wird. Die Geschichte von Diederich Hessling, der unter dem letzten deutschen Kaiser vom ‚weichen Kind‘ zum Despoten und damit letztlich zum Untertan wird, in ihr lässt sich so ziemlich all das erdichten, was auch in Zeiten der gesamteuropäischen Rechtsrückerei gerade diskutiert wird. Es braucht keine Videos von Nazis in Chemnitz, um die Aktualität zu verstehen. Regisseur Jan-Christoph Gockel braucht dafür eigentlich nur eine Puppe.
Es ist wirklich eine unglaubliche Figur, die der Puppenspieler Michael Pietsch geschaffen hat. Die Marionette, die er spricht und in Perfektion bis zum ängstlichen Wimpernschlag an Fäden führt, ist das kindliche Ich des lebendigen Diederich Hesslings, seine innere Stimme und sein weicher Kern. In dem hölzernen Körper findet Diederichs Skrupel eine Stimme, sein Gewissen, aber eben auch sein Hass, seine Angst, seine Rachelust. Alles, was er nach außen nicht zeigen wird, kommt immer dann um die Ecke, wenn er es am wenigsten braucht. Das Nebeneinander aus Marionettenphysis und menschlichen Zügen macht die Magie dieser Figur aus, die tun kann, was in der Zeit unter Wilhelm II. niemandem gestattet ist: Es kann zweifeln.
Das drehbare Bühnenkonstrukt von Julia Kurzweg ist ein Haus, von allen Seiten einsehbar. Es ist auch ein Bild für den Lauf der Zeit, die nicht anhält. Die Geschichte beginnt im ausgehenden 19. Jahrhundert, Wilhelm II. ist Kaiser. Anstand und Disziplin sind alles. Doch es macht sich Radikalisierung breit, Nationalisten ergreifen die Stimme. Die Untertanen von heute werden zu den Duckmäusern von morgen. Der Hass auf Juden wächst, der Ton der Inszenierung wird schriller, die Kostüme von Sophie du Vinage bizarrer.
Die Überraschung des Abends ist Jannik Hinsch. Er spielt den lebendigen Diederich Hessling und legt über gute drei Stunden Spielzeit eine bemerkenswerte Entwicklung hin. Das junge Ensemblemitglied hat das Linkische abgelegt. Während sein Hessling zu Beginn ausharrt, bis sein zitterndes inneres Kind sich beruhigt hat, brüllt er ihn später einfach nieder. Er muss irgendwie bestehen in dieser Gesellschaft. Zuerst schließt er sich einer schlagenden, aber vor allem saufenden Verbindung an, dann übernimmt er trotz betriebswirtschaftlicher Unfähigkeit die Papierfabrik seines Vaters. Er trägt einen steifen Anzug, sein Bart ähnelt nun dem des Kaisers. Und man sieht, was es ihn kostet, seine Ängste zu bezwingen: Sein Körper ist ein einziger Krampf. Die Puppe steht derweil am Rand und staunt aus großen Augen.
Noch ein Schauspieler kann an diesem Abend zeigen, was er drauf hat: Lukas Rüppel ist der Konkurrent Hesslings, der feingeistige Buck Junior. Rüppel spielt ihn großartig in seiner anämischen Windigkeit. Auch Torsten Ranft ist in mehreren Figuren wie immer genial. Sven Hönig als Arbeiter kommt zu moralinsauer rüber, das Komödiantische der Nebenrollen funktioniert aber gut.“
Johanna Lemke, Sächsische Zeitung
„Jannik Hinsch scheint Wolfgang Staudtes eindrücklicher Verfilmung von 1951 entsprungen, so überzeugend agiert er, entwickelt er sich vom Erniedrigten zum machtgeilen Tyrannen.“
Freie Presse, Gabriele Fleischer, 10.09.2018
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10.09.2018
„Die Inszenierung des Heinrich-Mann-Romans am Staatsschauspiel Dresden überrascht durch beeindruckende Bilder.
Einen besseren Zeitpunkt hätte sich Regisseur Jan-Christoph Gockel für seine Sicht auf Heinrich Manns DER UNTERTAN gar nicht wählen können. Während die Gesellschaft immer mehr auseinanderdriftet, Hass und Gewalt gesellschaftsfähig werden, hat er einprägsam das Bild des Untertanen für die große Bühne des Staatsschauspiels Dresden geformt. Star der dreistündigen Aufführung, die am Freitag Premiere hatte, ist die Holzpuppe Diedel – perfekt geführt von Michael Pietsch.
Ist es zunächst das Kind ‚das am liebsten träumte, sich vor allem fürchtete und viel an den Ohren litt‘, wie es Mann beschreibt, so wird die mit den Augen rollende und Trost suchende, manchmal bedauernswerte Marionette zum zweiten Ich des Diederich Hessling, den der erst 24-jährige Jannik Hinsch spielt. Er scheint Wolfgang Staudtes eindrücklicher Verfilmung von 1951 entsprungen, so überzeugend agiert er, entwickelt er sich vom Erniedrigten zum machtgeilen Tyrannen.
Gockel sucht wie der Romanautor Antworten darauf. Keiner wird als Untertan geboren. Im Zeitraffer lässt der Regisseur den Zuschauer teilhaben an der Spurensuche und fängt bei den Wurzeln des Übels an: Hessling als gedemütigtes Kind, das Prügel empfängt und willfährig ist. So gezeichnet steigt er in der Studentenvereinigung auf und wird skrupelloser Fabrikbesitzer. Puppe und Schauspieler tauschen die Positionen. Gockel gelingt es so perfekt, die Zuschauer in die Gedankenwelt des Hessling mitzunehmen. Doch der Regisseur geht weiter. Er zeigt mit Manns Zitaten auch das Perfide, Opportunistische der wilhelminischen Zeit, die alle Schichten ergreift. Wenn der Arbeiterführer Fischer (Sven Hönig) für Momente zum Verbündeten des Ausbeuters wird und der 1848er Demokrat Buck (Torsten Ranft) das Geschäft mit Hessling wittert, gipfeln Zwischentöne in bitterböser Satire.
Die bitterböse Satire ist ein Spiegelbild. Vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges beendet, sind die Parallelen der Romanhandlung zur Realität erschreckend. Das aber zu beurteilen, überlässt Gockel dem Zuschauer.“
Gabriele Fleischer, Freie Presse
„Gockel und sein Team inszenieren pralles Theater, das aus dem Vollen schöpft. Selten gelingen Romanadaptionen derart lebhaft.“
elbmargarita.de, Nicole Czwerwinka, 09.09.2018
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09.09.2018
„Regisseur Jan-Christoph Gockel lässt diesen Untertanengeist, ein Psychogramm des Deutschen wie Kurt Tucholsky sagte, in seiner Inszenierung am Staatsschauspiel Dresden lebendig werden – und zeichnet dabei nicht nur ein satirisches Bild des Kaiserreichs.
Mehr als einmal fragt man sich an dem dreistündigen Abend: Kann das denn sein? Hat Heinrich Mann das wirklich so geschrieben? Tatsächlich gilt sein Roman als prophetisch, bedenkt man, dass er die Arbeit daran bereits 1906 begann und 1914, noch vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, beendete. Die Spielfassung von Jan-Christoph Gockel und Julia Weinreich geht sensibel mit der Vorlage um, erzählt nah am Text, erlaubt sich hier und dort aber dezente Anspielungen auf die Gegenwart.
Kongenial ist, wie Gockel das Publikum immer wieder dezent einbezieht, die Darsteller direkt in den Saal sprechen lässt, den Bühnenmeister ins Rampenlicht holt und so zeigt: Dieses Stück ist uns ganz nah, viel näher vielleicht als uns lieb ist. Kunstvoll stellt er die Doppelbödigkeit der Figur Diederich Hässling mit Hilfe einer Puppe dar. Der Puppenspieler Michael Pietsch und der erst 24-jährige Jannik Hinsch agieren dabei als brillantes Doppel. Wie Jannik Hintsch sich vom pausbäckigen Backfisch zum Burschenschaftler und kühl kalkulierenden Fabrikanten wandelt, dabei dem Kaiser mit Schnurrbart und Bierbauch immer ähnlicher wird, das ist famos gezeichnet, steigert sich bis zur Karikatur Hinsch fiebert sich regelrecht in die Rolle hinein. Wie auf Kommando setzt er diesen irren Blick auf, spuckt schnaubend seine Parolen hinaus. Michael Pietsch lässt die Puppe dazu verständig blinzeln, nicken, er haucht ihr seine Worte ein. Selbst im Schlussapplaus wirkt die Marionette lebendig. Sie ist Hässlings bissiges Alter Ego, macht seine Gedanken hörbar. Oft wirkt ‚Diedel‘ wie ein kleiner Teufel, manchmal sitzt er nur da wie ein trauriges Kind mit übergroßen Augen. Der innere Bruch zwischen schwach und stark wird so besonders plastisch.
Torsten Ranft zeigt sich vielseitig, ob er nun euphorisch zwei Damen für das geplante Säuglingsstift aus der ersten Reihe angelt oder am Schluss leise über den Zustand im Land sinniert. Lukas Rüppel dreht als Buck Junior so richtig auf, als er sich nach der Pause ein beinahe kabarettistisches Saufgelage mit Hinsch liefert.
Schärpe, Saufen, Bierbauch und Bart sind die Insignien der kaiserlichen Macht, die Gockel in seiner Inszenierung zu Leitmotiven erhebt. Julia Kurzweg hat dazu ein aufwendiges Bühnenbild entwickelt. Eine drehbare Hauskonstruktion, in der sich die biedermeierliche Stube Hässlings mit dem großen Lumpenhaufen vor seiner Papierfabrik, der Burschenschaftskneipe und der guten Stube des alten Buck um eine Achse wenden. Das alles sind Facetten einer Zeit, die schließlich im Ersten Weltkrieg mündete.
Anton Bermann macht dazu am rechten Bühnenrand Musik, als säße er in einer Kneipe und würde die derben Stammtischgespräche mit Klängen untermalen. Mit Klavier, Schlagzeug und Elektronik zaubert er wirkungsvolle Toncollagen zu starken Bildern. Gockel und sein Team inszenieren pralles Theater, das aus dem Vollen schöpft.
Selten gelingen Romanadaptionen am Staatsschauspiel derart lebhaft. Die vermeintlich historische Gestaltung der Kostüme von Sophie du Vinage führt uns hier regelrecht hinters Licht. Auf den ersten Blick meint man, diese Zeit ist längst überwunden, das Kaiserreich Geschichte. Bis, ja bis man die heutige Gesellschaft plötzlich wie im Spiegelbild erkennt. Das ist erschreckend und genial zugleich.“
Nicole Czwerwinka, elbmargarita.de
„Furiose erste Premiere im Schauspielhaus. Sie macht Spaß, ist intelligent und vortrefflich gespielt.“
Dresdner Morgenpost, Guido Glaner, 10.09.2018
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10.09.2018
„Furiose erste Premiere im Schauspielhaus. Heinrich Manns satirischer Roman DER UNTERTAN in szenischer Bearbeitung von Regisseur Jan-Christoph Gockel und Dramaturgin Julia Weinreich war fesselnd, bunt und unterhaltsam.
Die Inszenierung macht Spaß, ist intelligent und vortrefflich gespielt.“
Guido Glaner, Dresdner Morgenpost
„DER UNTERTAN: Er wird jetzt in Dresden als Theaterstück aufgeführt – mit Botschaften, die überraschend aktuell wirken.“
MDR Sachsenspiegel/rbb UM6, Adina Rieckmann, 07.09.2018 / 08.09.2018
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07.09.2018 / 08.09.2018
„Im Jahr 1914, wenige Monate vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, beendete Heinrich Mann seinen bedeutendsten Roman: DER UNTERTAN. Er wird jetzt in Dresden als Theaterstück aufgeführt – mit Botschaften, die überraschend aktuell wirken.
Drei Stunden lang geht es um das weich sein, das hart sein. Um das nach oben buckeln und nach unten treten. Um das, was man macht, wenn man mitspielen will, mit all den Mächtigen im Wilhelminischen Deutschland.
Der forsche, deutsch-völkische Untertan Diedrich Hessling huldigt einem falschen Patriotismus - rücksichtlos auf eigene Vorteile bedacht: mal mit einer Brise Antisemitismus, mal mit Angst vor den Sozialdemokraten – Hauptsache dabei sein.
Das Staatsschauspiel Dresden liest den UNTERTAN als Erklärstück deutscher Geschichte – auch für das, was dieser Tage in Chemnitz, Dresden und anderswo geschieht.“
Adina Rieckmann, MDR Sachsenspiegel/rbb UM6
„Gespielt wird sehr gut, nicht nur von Marionettenspieler Michael Pietsch, sondern auch von Jannik Hinsch (Diederich Hessling) und Torsten Ranft in sehr vielen Rollen.“
Deutschlandfunk Kultur, Fazit, Bernhard Doppler, 08.09.2018
„Tolle Dialoge, tolles Ensemble, muss man gesehen haben.“
DAWO – Dresden am Wochenende, Una Giesecke, 12.09.2018
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12.09.2018
„Das Konzept geht auf. Heinrich Manns Idee, gleichzeitig das Weiche und das Gewalttätige einer Figur zu erzählen und so ein komplexes Psychogramm zu zeichnen, ist in der abendfüllenden Inszenierung des Staatsschauspiels gut nachvollziehbar.
Jannik Hinsch entwickelt die Figur des Diederichs Hessling überzeugend im Verlauf des Abends, sein inneres Kind verkörpert die Puppe Diedel, genial gespielt von Michael Pietsch. Den Juden Buck junior spielt Lukas Rüppel nuancenreich und mit Humor. Das Besäufnis vorm Vorhang ist einfach köstlich. Großartig ist auch das Bühnenbild (Julia Kurzweg), das als Drehgebäude alle Szenerien vereint. Lob verdient auch der Livemusiker Anton Berman, dessen Klang-, Geräusch- und Melodiekulisse stets bescheiden dem Werk dient. Julia Weinreich ist eine Dramaturgie gelungen, die die Länge von knapp 3,5 Stunden mit Pause vergessen macht. Fazit: Tolle Dialoge, tolles Ensemble, muss man gesehen haben.“
Una Giesecke, DAWO – Dresden am Wochenende
„Beeindruckend und auch beunruhigend.“
Theater der Zeit, Thomas Irmer, Oktober 2018
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Oktober 2018
„‚Diederich Hessling war ein weiches Kind, das am liebsten träumte, sich vor allem fürchtete und viel an den Ohren litt.‘ Der bekannte erste Satz aus Heinrich Manns Roman DER UNTERTAN über den Charaktertyp der deutschen Kaiserzeit eröffnet auch die Bühnenfassung von Jan-Christoph Gockel und Dramaturgin Julia Weinreich in Dresden. In der originellen Anlage dieser Adaption wird Diederich als Puppe aus dem Kinderbett gehoben, um mit ängstlich umherblickenden Augen und einer mikroportverzerrten Stimme ihres Puppenspielers Michael Pietsch in die Inszenierung zu tappen.
Die große Idee der Regie besteht darin, den Puppen-Diederich auf der Bühne beizubehalten, während sein mittlerweile erwachsenes Pendant, gespielt von Jannik Hinsch, seine Sozialisation durchläuft. So kann das gnomenhafte Geschöpf eine Art zweites Ich einer inneren Stimme sein, als Kommentar erlebt werden und daran erinnern, wie im harten Untertan seiner Majestät letztlich immer noch ein weiches Kind steckt – ganz wunderbar!
Jannik Hinsch wird in seiner Mimik (mit blitzenden Augen überm nach oben gezwirbelten Schnurrbart) und seiner Sprechweise (diesem leicht abgehackten Kasernenton) dem großen Filmvorbild Werner Peters aus Wolfgang Staudtes DEFA-Klassiker von 1951 immer ähnlicher. Aber da ist ja noch die Puppe – vor allem die Figur der der begehrten Guste Daimchen, für die Ursula Hobmair aus anderen Rollen schnell hervorspringen muss, um ihr die berechnende Verführungskunst einer Kleinstadtdame mit übermäßig ausgestopftem Busen zu verleihen. Das alles geht in Richtung Groteske, was der Roman ja auch hergibt, aber natürlich ist damit noch gar nichts über das Heute erzählt.
Dafür zieht der Regisseur nach der Pause alle Register. Denn nun wird das Theater selbst zur Metapher. Lukas Rüppel, der den zur Theaterkunst neigenden Buck Junior gibt, erläutert dem Publikum in den ersten Reihen, wie er den Hessling spielen würde, während dieser, Zigarre paffen, ein Bier ums andere ausschenkt. Rüppel liest scheinbar spontan einen Text vor, der sich anhört, als hätten die Schauspieler das legendäre Manifest ‚Wir treten aus unseren Rollen heraus‘ des Dresdner Ensembles von 1989 für das heutige Sachsen neu aufgearbeitet, doch handelt es sich um eine historische Rede aus Heinrich Manns Zeiten.
Regisseur Jan-Christoph Gockel hat seine Adaption von Manns Klassiker als allmähliches, dann heftiges Aufbrechen einer konventionellen Romanerarbeitung auf der Bühne in die Aktualitätskurve gelenkt.
Beeindruckend und auch beunruhigend.“
Thomas Irmer, Theater der Zeit
„Diederich Hessling wird furios von Jannik Hinsch gespielt.“
SAX, Andreas Herrmann, Oktober 2018
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Oktober 2018
„DER UNTERTAN als Spielzeitauftaktpremiere, wo ab der ersten Minute eine Überraschung wartet und bis zum Crazy End trägt: Der hässliche deutsche Hänfling wird von Regisseur Jan-Christoph Gockel gedoubelt: per Marionette mit quietschender Kinderstimme und herrlichem Augenaufschlag – der wahre Diederich Hessling bleibt uns als ‚Diedel‘-Puppe und Erklärer der Innenwelt des urdeutschen Wesens als mannhafte Karikatur erhalten. Sein großes Alter Ego, furios von Jannik Hinsch gespielt, durchlebt in artgerecht-grotesker Überhöhung die Stockzucht, des darob geliebten Papierfabrikantenvaters, das vermasselte Rendezvous mit der feschen Agnes, die halbnackten Burschen beim Berliner Chemiestudium, die gemeinsam die kaisertreue Gesinnung aus- und nicht anfechten. So wird der weiche Diederich zum Chemiedirektor und Fabrikerbe, später zum mächtigsten Bürger von Netzig, der sich immer weniger buckelnd und mehr tretend sogar eine Art Siegessäule als Kaiserdenkmal leisten kann.
Hinsch, in jeder Szene gefordert, hat mit Torsten Ranft und Lukas Rüppel ehrliche Widersacher, denen man ebenso wie Sven Hönig als anfangs kantiger, später korrupter Sozialdemokrat und Betriebsrat (namens Napoleon Fischer), gern zuguckt, und die in ihren Figuren zu Charakteren wachsen. Auch Deleila Piasko als zarte Agnes und Ursuala Hobmair als üppige Guste Daimchen spielen prägnant im zeitrechten Drehbühnenhaus von Julia Kurzweg und den Kostümen von Sophie du Vinage zur passenden Livemusik von Anton Berman. Am überzeugendsten aber: Puppenspieler Michael Pietsch, der in Führung der blonden wie blauäugigen Marionette den Takt vorgibt.
Jan-Christoph Gockel, der sich zuvor gemeinsam mit Dramaturgin Julia Weinreich eine kluge eigene Fassung schuf, wobei letztere noch ein spannendes Programmheft dazulegt, wird in Erinnerung bleiben.“
Andreas Herrmann, SAX
„Die Geschichte von 1914 funktioniert auch heute auf der Bühne. Unter Jan-Christoph Gockel bleibt die satirische Schärfe Heinrich Manns bestehen. Ein fulminantes Ende lässt den ein oder anderen Zwirbelbart erzittern.“
DRESDNER Kulturmagazin, Jenny Mehlhorn, November 2018
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November 2018
„Die Geschichte von 1914 funktioniert auch heute auf der Bühne. Die Geschehnisse kann der Zuschauer, ohne dass er einen ästhetisch raffinierten Trick oder Verweis auf die Gegenwart braucht, auf heute zu beziehen. Den moralischen Fingerzeig braucht es dazu nicht. Wenn man möchte kann man sich aber seinen ganz persönlichen Fingerzeig suchen.
Unter Jan-Christoph Gockel bleibt die satirische Schärfe Heinrich Manns bestehen. Bei jeder Station scheint der tyrannische Diederich einen Gegenspieler zu haben und diese Konflikte machen das Stück so stark. Sei es der Sozialdemokrat Napoleon Fischer, der verhasste Wolfgang Buck oder Diederich selbst, wenn ein unterbewusster Charakterzug an die Oberfläche stößt. Dieser Geniestreich des eigenen Gegenübers wird durch einen zweiten Hauptdarsteller gelöst. Neben Jannik Hinsch als Diederich tritt zugleich Michael Pietsch mit seiner Puppe als kindlicher Diedel auf. Letzterer kommt in Spiel, wenn Ersterer versucht, einen Wesenszug zu verbergen. Manchmal bleibt es beim inneren Monolog, oft ist Diedel auch so präsent, dass die verborgenen Worte und Gefühle zum Vorschein kommen. Ebenso lästig für den rationalen Diederich – und für den Zuschauenden umso amüsanter – sind die Aufeinandertreffen mit dem ehemaligen Schulfreund Wolfgang Buck, der im Herzen ein Ästhet ist. Seine kritischen Töne zum Kaiser gefallen dem Getreuen so gar nicht, und mit seiner entspannten Art und seiner argumentativen Aufführung versteht er es, die ein oder andere Pointe zu setzen. Schlussendlich wird nach der Pause vorbildlich eskaliert und ein fulminantes Ende lässt den ein oder anderen Zwirbelbart erzittern.“
Jenny Mehlhorn, DRESDNER Kulturmagazin

Interview

Eine Geburt

Die Dramaturgin Julia Weinreich im Gespräch mit dem Regisseur Jan-Christoph Gockel über die Faszination und das Wesen der Puppen im Theater.
Jan, in deiner Inszenierung der untertan spielt Jannik Hinsch die Figur des Diederich Hessling, die sich als Puppe verdoppelt. Wie kam es zu dieser Idee?
Ich würde gar nicht sagen, dass die Figur sich verdoppelt, sondern dass es zwei Seiten einer Figur sind: Diederich Hessling – „das weiche Kind, das am liebsten träumte, sich vor allem fürchtete und viel an den Ohren litt“ – wird von allen Diedel genannt und dem erwachsenen Diederich Hessling, dem Mann, gegenübergestellt. Es sind zwei Pole ein und derselben Figur, die sich permanent verändern und die Positionen tauschen. Das ist die besondere Fähigkeit der Puppe. So haben wir die Möglichkeit, in Diederichs Kopf zu kommen und seinen Gedanken zuzuhören. Dieser essentielle Widerspruch interessiert mich. Heinrich Manns Idee, gleichzeitig das Weiche und das Gewalttätige einer Figur zu erzählen, ist eine wichtige Facette im Roman, die es für die Bühne zu finden gilt. Dieser Unterdrücker, der „nach oben buckelt – nach unten tritt“ ist der Untertan, der eben auch von tiefer Romantik, von großer Sehnsucht und Angst geprägt ist.

Du arbeitest seit vielen Jahren mit dem Puppenspieler und -bauer Michael Pietsch zusammen. Treten in jeder deiner Inszenierungen Puppen auf?
Nein, nicht in jeder Inszenierung. Aber in sehr vielen, und ich denke, wir haben zu einer gemeinsamen Theatersprache gefunden, bei der Puppen und Menschen auf der Bühne stehen miteinander. Es geht uns also nie darum zu sagen: „Jetzt kommen die Puppen, und die Puppenspieler verhüllen sich schwarz, damit man sie nicht sieht.“ Es gibt auch Abende, wo noch viel mehr Schauspieler*innen Puppen führen. Für uns ist es eher ungewöhnlich, dass nur eine einzige Puppe mitspielt. Aber dieser komplexe Charakter Diederich Hessling macht es einfach notwendig.
Woher kommt die Faszination für Puppen?
Puppen bringen eine krasse Sinnlichkeit ins Theaterspiel. Sie haben eine außergewöhnliche Aura. Der Moment, in dem die Puppe aufwacht und zum Leben erweckt wird, ist wie eine Geburt, der man auf der Bühne zuguckt. Das fasziniert mich jedes Mal.

Was können Puppen, was Schauspieler nicht können?
Sterben.

Inwiefern verändert sich das Spiel der Darsteller durch die Puppen?
Der Rhythmus ist ein anderer, weil die Puppe ein künstliches Wesen ist. Die Schauspieler*innen müssen eine andere Verantwortung übernehmen: für die Rolle, aber auch, wenn sie die Puppen führen. Hier ist es Michael, der die Puppe spielt. In Brüssel haben wir mit unserer Company Peaches&Rooster FRANKENSTEIN mit einer acht Meter großen Marionette inszeniert. Da war jeder Schauspieler für einen Körperteil zuständig, und es ging darum, ein Ensemble zu formen, das gemeinsam diese Figur und ihre Geschichte zum Leben erweckt.