Premiere 09.02.2023 › Kleines Haus 1

Wolokolamsker Chaussee I – V

von Heiner Müller
eine Inszenierung mit Studierenden des Schauspielstudios der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig am Staatsschauspiel Dresden

eine Koproduktion mit dem Goethe-Institut Moskau
Auf dem Bild: Kaya Loewe, Rieke Seja, Willi Sellmann, Mina Pecik, Jakob Fließ, Leonie Hämer, Jannis Roth, Felix Bronkalla
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Rieke Seja, Mina Pecik, Leonie Hämer, Kaya Loewe, Felix Bronkalla, Jannis Roth, Willi Sellmann, Jakob Fließ
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Jakob Fließ, Rieke Seja, Mina Pecik, Kaya Loewe, Leonie Hämer, Jannis Roth, Felix Bronkalla, Willi Sellmann
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Felix Bronkalla, Jakob Fließ, Jannis Roth (Projektion)
Felix Bronkalla, Leonie Hämer, Mina Pecik, Willi Sellmann, Jakob Fließ, Kaya Loewe, Rieke Seja, Jannis Roth
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Ensemble
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Rieke Seja, Felix Bronkalla, Jakob Fließ, Mina Pecik, Leonie Hämer, Kaya Loewe, Willi Sellmann, Jannis Roth
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Felix Bronkalla, Rieke Seja, Jannis Roth, Kaya Loewe, Willi Sellmann, Mina Pecik, Jakob Fließ, Leonie Hämer
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Kaya Loewe, Rieke Seja, Willi Sellmann, Mina Pecik, Jakob Fließ, Leonie Hämer, Jannis Roth, Felix Bronkalla
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Kaya Loewe, Rieke Seja, Willi Sellmann, Mina Pecik, Jakob Fließ, Leonie Hämer, Jannis Roth, Felix Bronkalla
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Kaya Loewe, Rieke Seja, Willi Sellmann, Mina Pecik, Jakob Fließ, Leonie Hämer, Jannis Roth, Felix Bronkalla
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Rieke Seja, Willi Sellmann, Mina Pecik, Leonie Hämer
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Leonie Hämer, Jakob Fließ, Mina Pecik, Kaya Loewe, Jannis Roth
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Felix Bronkalla, Kaya Loewe, Jannis Roth, Rieke Seja, Leonie Hämer, Willi Sellmann, Jakob Fließ, Mina Pecik
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Ensemble
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Willi Sellmann, Jannis Roth, Kaya Loewe
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Felix Bronkalla, Rieke Seja, Mina Pecik, Jannis Roth, Jakob Fließ, Kaya Loewe, Willi Sellmann, Leonie Hämer
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Rieke Seja, Mina Pecik, Leonie Hämer
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Jakob Fließ, Felix Bronkalla, Leonie Hämer
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Felix Bronkalla, Jannis Roth, Kaya Loewe, Leonie Hämer, Willi Sellmann, Mina Pecik, Jakob Fließ
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Felix Bronkalla, Leonie Hämer, Kaya Loewe, Willi Sellmann, Rieke Seja, Mina Pecik, Jannis Roth, Jakob Fließ
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Jakob Fließ, Kaya Loewe, Felix Bronkalla, Willi Sellmann, Leonie Hämer
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Leonie Hämer, Jannis Roth, Jakob Fließ, Kaya Loewe, Willi Sellmann, Mina Pecik, Rieke Seja, Felix Bronkalla
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Jannis Roth, Kaya Loewe, Leonie Hämer, Jakob Fließ, Willi Sellmann, Rieke Seja
Foto: Sebastian Hoppe
Auf dem Bild: Leonie Hämer, Mina Pecik, Kaya Loewe, Jakob Fließ, Jannis Roth, Rieke Seja, Willi Sellmann
Foto: Sebastian Hoppe

Handlung

Eingeladen zum 24. Internationalen Festival der Theaterschulen „Istropolitana Project’23“

„Ich hatte einen Traum. Es war ein Alptraum
Ich wachte auf und alles war in Ordnung.“

Die titelgebende Wolokolamsker Chaussee ist eine der großen Ausfallstraßen aus Moskau Richtung Westen. Dort, zweitausend Kilometer von Berlin und einhundertzwanzig Kilometer von Moskau entfernt, wurde im Winter 1941 der Vormarsch der deutschen Wehrmacht gestoppt. Die verzweifelten Kämpfe an der Chaussee markieren für Heiner Müller geschichtlich-politische Wendepunkte der weiteren deutschen Geschichte. Wie in anderen Arbeiten zuvor untersucht er auch in den beiden ersten Teilen der WOLOKOLAMSKER CHAUSSEE, deren Titel und Motive sind dem vielgelesenen Roman von Alexander Bek entlehnt, ob das, was in den Jahrhunderten seit der Renaissance und Aufklärung mit Humanität verknüpft wurde, notwendigerweise auf der Strecke bleibt, wenn es um das Überleben geht. Für die drei weiteren Teile – DAS DUELL, KENTAUREN und DER FINDLING – greift er auf Motive aus Werken von Anna Seghers, Franz Kafka und Heinrich von Kleist zurück, um Themen zu untersuchen, die in der Geschichte des ‚real existierenden Sozialismus‘ seit Kriegsende erneut zu Drehpunkten wurden. Der Bogen der Erinnerung reicht vom verdrängten Trauma des Arbeiteraufstands am 17. Juni 1953 kurz nach Stalins Tod mit seinen politischen und internationalen Folgen über die Verwandlung der Entwicklung des Sozialismus zum bürokratisch verkrusteten Staatsapparat bis zur Niederschlagung des Prager Frühlings im August 1968.

Seit Beginn der Spielzeit 2022/2023 sind die acht Studierenden der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Mitglieder des Schauspielstudios am Staatsschauspiel Dresden. Nachdem sie einzeln schon in MUTMASSUNGEN ÜBER JAKOB, BARON MÜNCHHAUSEN, ALICE, DIE RECHTSCHAFFENEN MÖRDER, DER ZAUBERER VON OZ, DER ALCHEMIST und DIE FAMILIE SCHROFFENSTEIN zu sehen sind, sich mit Monologzyklen und Szenenstudien vorgestellt haben, zeigen sie sich nun gemeinsam in ihrer eigenen Studioproduktion.

Dauer der Aufführung: ca. 1 Stunde und 30 Minuten.
Keine Pause.

Besetzung

Regie
Josua Rösing
Bühne und Kostüme
Ariella Karatolou
Musik
Thies Mynther
Video
Jens Bluhm
Lichtgestaltung
Dramaturgie

Partner

eine Koproduktion mit dem Goethe-Institut Moskau

Die Inszenierung der WOLOKOLAMSKER CHAUSSEE von Heiner Müller wurde 2021 als eine Koproduktion mit dem Moskauer Wachtangow-Theater und dem Goethe-Institut Moskau geplant. Die Idee bestand darin, mit jeweils 8 jungen Schauspieler*innen der jeweiligen Schauspielstudios eine gemeinsame, zweisprachige Aufführung zu erarbeiten, die in Moskau und Dresden gespielt werden sollte. Gemeinsam sollten die jungen Schauspieler*innen aus beiden Ländern anhand von Heiner Müllers Text ihre Erfahrungen und ihren Blick auf die Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg diskutieren und in die Inszenierung einbringen. Das Goethe-Institut Moskau hatte bereits Vorreisen und Recherchen von Josua Rösing und seinem Team gefördert, unter anderem die Begegnung mit der Müller-Übersetzerin Ella Vengerova. Gerade unter den Bedingungen der politischen Zensur künstlerischer Arbeiten in Russland unter Putin war dies für beide Theater ein wichtiges Projekt, um unter anderem über Krieg und Gewalt zu reflektieren. Mit dem Beginn des Angriffskrieges russischer Truppen gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 ist diese Koproduktion unmöglich geworden.

Video

Pressestimmen

„Ein richtig guter Heiner-Müller-Gedenkabend. […] Beeindruckend gespielt von der ersten Generation, die an dem darin Verhandelten gänzlich unbeteiligt ist.“
nachtkriktik.de, Matthias Schmidt, 10.02.2023
„Regisseur Josua Rösing hat die fünf lehrstückhaft analytischen Szenen in goldgelber Ausstattung von Ariella Karatolou spielen lassen. Agiert wird mit viel Einsatz und Hingabe.“
Dresdner Neueste Nachrichten, Michael Ernst, 11.02.2023
„Spannungsgeladen, so erschütternd wie ergreifend, mit atmosphärisch starken Bildern voller Zündstoff sowie intensivem Sprech- und Körpertheater kommt die Inszenierung auf die Bühne.“
Dresdner Morgenpost, Lilly Vostry, 13.02.2023