Gas-Trilogie
Besetzung
Handlung
Im ersten Teil der Trilogie versucht der Milliardär, der einst selbst Arbeiter war, mit Wohltätigkeit sein Gewissen zu beruhigen. Der Konflikt mit seinem Sohn, der sich lieber als Heizer auf einem Frachtschiff verdingen will, statt auf der Luxusjacht des Vaters zu reisen, spiegelt den inneren Konflikt des reich gewordenen Unternehmers. Im zweiten Teil beteiligt der „Milliardärssohn“ als Erbe der Fabrik die Belegschaft am Gewinn, aber seine Sozialutopie scheitert durch eine Explosion im Werk. Als er daraufhin die Gesellschaft zur ökologischen Kehrtwende zwingen will, revoltieren die Arbeiter*innen und fordern die Wiederaufnahme der Industrieproduktion. Im dritten Teil reflektiert Kaiser die Erfahrungen des Ersten Weltkrieges: Nun geht es um die Produktion und den Einsatz von Giftgas, gegen die sich nun in einer neuen Generation der „Milliardärarbeiter“ wendet.
Gas steht bei Kaiser als Rohstoff symbolisch für die Konflikte einer auf Wirtschaftswachstum basierenden modernen Gesellschaft. Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine ist auch ein Krieg um Gas als Ressource der Macht und Herrschaft, Kaisers dystopische Vision scheint von der Wirklichkeit im 21. Jahrhundert eingeholt zu werden.
Dauer der Podiumsgespräche: ca. 1 Stunde.
Video
Termine
Gesprächsreihe
Die aktuellen Ereignisse und Entwicklungen, die seit dem Beginn von Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine unser Leben beeinflussen, haben auch die Arbeit an der Inszenierung von Georg Kaisers GAS-TRILOGIE geprägt. Der Ruf nach „Gas“ als Energieträger und mögliche Alternativen dazu, der Krieg um die Ressourcen, den Kaiser im letzten Teil seiner Trilogie spiegelt – all dies erscheint im Zuge der „Zeitenwende“ seit dem 24. Februar 2022 in einem neuen Licht und wirft viele Fragen auf. Deshalb bieten wir zu einem Großteil der Vorstellungen der GAS-TRILOGIE direkt im Anschluss Podiumsgespräche mit Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft an, um mit ihnen zu sprechen über die Fragen nach den Zusammenhängen und Perspektiven der Energieversorgung, der Rohstoffnutzung, des Krieges in Europa und anderswo, nach einer Zukunft mit oder ohne Wachstum, der Rolle von individuellen und kollektiven Interessen in diesen Prozessen ökonomischer und ökologischer Krisen. Das Publikum ist eingeladen, sich an diesen Gesprächen zu beteiligen und die Expert*innen zu befragen. Dafür bietet die Spiel-Arena auf der Bühne des Schauspielhauses den Rahmen.
Dienstag, 28.02.2023
WEGE ZU EINER LEBENSWERTEN WELT IM 21. JAHRHUNDERT
Mit: Irma Trommer, Schauspielerin und Klimaaktivistin und Christiane Mennicke-Schwarz, Künstlerische Leiterin des Kunsthaus Dresden
Der Eintritt zu den Gesprächen ist frei. Beginn ist nach einer kurzen Pause im Anschluss an die Vorstellung.