Handlung
Eingeladen zu den 46. Mülheimer Theatertagen „Stücke“ 2021.
Sie sind zusammen zur Schule gegangen, dann haben sich ihre Wege getrennt. Esther ist in ihrem inzwischen sanierten und modernisierten Viertel geblieben, während Laura aufs Land flüchtete. Ihren Vater beschimpft sie als Rassisten, weil er die Demokratie für eine „überholte Übergangslösung“ hält. Daniel dagegen hat die Wirklichkeit der Marktwirtschaft erfolgreich akzeptiert und Soska, der als Junge aus Polen nach Ostdeutschland gekommen war, unterzieht seinen türkischen Nachbarn genauester Beobachtung.
Neben den Geschichten seiner Generation im Hier und Jetzt erzählt Thomas Freyer im zweiten Teil seines Stücks von ostdeutscher Geschichte, deren Wurzeln bis in die Zeit des Nationalsozialismus reichen. Aus der Perspektive von Kindern werden die Verklärungen und Säuberungen unter Ulbricht geschildert, die ebenso nachwirken wie die Umdeutung der Aufstände des 17. Juni 1953 in einen „faschistischen Putschversuch“ und das Auftauchen von Neonazis in der DDR, die Gewaltexzesse gegen Ausländer veranstalteten.
Freyer fragt nach den historischen Verläufen und Verortungen von Hass und Gewalt in unserer Gesellschaft, die im dritten Teil des Textes kulminieren und lässt in seinem neuen Stück, das als Auftragswerk für das Staatsschauspiel Dresden entstanden ist, keine monokausalen Deutungsmuster zu. Gemeinsam mit seinen langjährigen künstlerischen Partnern Tilmann Köhler, Karoly Risz und Susanne Uhl setzt Thomas Freyer seine literarische Spurensuche nach dem Gewordensein und den Perspektiven heutiger Konflikte mit dieser Arbeit in und für Dresden fort.
Sie sind zusammen zur Schule gegangen, dann haben sich ihre Wege getrennt. Esther ist in ihrem inzwischen sanierten und modernisierten Viertel geblieben, während Laura aufs Land flüchtete. Ihren Vater beschimpft sie als Rassisten, weil er die Demokratie für eine „überholte Übergangslösung“ hält. Daniel dagegen hat die Wirklichkeit der Marktwirtschaft erfolgreich akzeptiert und Soska, der als Junge aus Polen nach Ostdeutschland gekommen war, unterzieht seinen türkischen Nachbarn genauester Beobachtung.
Neben den Geschichten seiner Generation im Hier und Jetzt erzählt Thomas Freyer im zweiten Teil seines Stücks von ostdeutscher Geschichte, deren Wurzeln bis in die Zeit des Nationalsozialismus reichen. Aus der Perspektive von Kindern werden die Verklärungen und Säuberungen unter Ulbricht geschildert, die ebenso nachwirken wie die Umdeutung der Aufstände des 17. Juni 1953 in einen „faschistischen Putschversuch“ und das Auftauchen von Neonazis in der DDR, die Gewaltexzesse gegen Ausländer veranstalteten.
Freyer fragt nach den historischen Verläufen und Verortungen von Hass und Gewalt in unserer Gesellschaft, die im dritten Teil des Textes kulminieren und lässt in seinem neuen Stück, das als Auftragswerk für das Staatsschauspiel Dresden entstanden ist, keine monokausalen Deutungsmuster zu. Gemeinsam mit seinen langjährigen künstlerischen Partnern Tilmann Köhler, Karoly Risz und Susanne Uhl setzt Thomas Freyer seine literarische Spurensuche nach dem Gewordensein und den Perspektiven heutiger Konflikte mit dieser Arbeit in und für Dresden fort.
Dauer der Aufführung: 2 Stunden.
Keine Pause.
Keine Pause.
Besetzung
Regie
Bühne
Kostüme
Musik
Licht
Dramaturgie
Live-Musik
Mülheimer Theatertage
Das Staatsschauspiel Dresden ist mit STUMMES LAND zu den 46. Mülheimer Theatertagen „Stücke“ (8. bis 29. Mai 2021) eingeladen. Die Mülheimer Theatertage sind eines der wichtigsten Foren für deutschsprachige Gegenwartsdramatik.
Im Rahmen der Mülheimer Theatertage „Stücke“ werden hier sieben bis acht Stücke in der wirksamsten Aufführung, meist der Uraufführung, gezeigt. Die Auswahl trifft ein unabhängiges Gremium aus den in der jeweiligen Saison uraufgeführten deutschsprachigen Stücken. Am Ende der Theatertage vergibt eine Jury aus Kritiker*innen und Theaterschaffenden den mit 15.000 Euro dotierten Mülheimer Dramatikpreis an den besten Autor oder die beste Autorin.
Im Rahmen der Mülheimer Theatertage „Stücke“ werden hier sieben bis acht Stücke in der wirksamsten Aufführung, meist der Uraufführung, gezeigt. Die Auswahl trifft ein unabhängiges Gremium aus den in der jeweiligen Saison uraufgeführten deutschsprachigen Stücken. Am Ende der Theatertage vergibt eine Jury aus Kritiker*innen und Theaterschaffenden den mit 15.000 Euro dotierten Mülheimer Dramatikpreis an den besten Autor oder die beste Autorin.
Joachim Klement, Intendant Staatsschauspiel Dresden: „Ich freue mich für den Autor, das Team und unser Theater sehr über diese Einladung. Gerade in diesem für alle sehr herausfordernden Jahr, das mit vielen Unsicherheiten behaftet ist, ist es wunderbar, dass wir mit der Uraufführung dieses Auftragswerkes eingeladen wurden. Schon das ist ein schöner Erfolg.“
www.stuecke.de
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Video
Pressestimmen
Interview
Dramaturgin Uta Girod im Gespräch mit Autor Thomas Freyer