Besetzung
                
                            
                    Handlung
                
                            
    aus dem Englischen von  Hanswilhelm Haefs
Bühnenfassung von Claudia Bauer, Jörg Bochow und Lüder Wilcke
    Robert Harris’ VATERLAND spielt im April des Jahres 1964 in  Deutschland. Allerdings weder in der DDR noch in der BRD, sondern in einer  historischen Fiktion, die ab dem Jahre 1942 einen furchteinflößenden, anderen  Verlauf der geschichtlichen Ereignisse imaginiert: Dem nationalsozialistischen  Deutschland ist es gelungen, den Zweiten Weltkrieg zu gewinnen. Das Dritte  Reich erstreckt sich bis an den Ural und gibt seit zwei Jahrzehnten in Europa  ideologisch und machtpolitisch den Ton an. Nun steht der 75. Geburtstag des  Führers bevor, der gerade im Begriff ist, mit dem US-amerikanischen Präsidenten  ein erweitertes Abkommen zu schließen, das den ‚Kalten Krieg‘ zwischen den  beiden verbliebenen Großmächten beenden soll.
Der Kriminalkommissar Xaver März ermittelt derweil in einem  Todesfall. Was anfangs wie ein Suizid aussieht, stellt sich schnell als ein  Verbrechen mit politischer Tragweite heraus. Gemeinsam mit der amerikanischen  Journalistin Charlotte Maguire stößt März bei seinen Nachforschungen auf ein in  dieser fiktiven ‚Version der Geschichte‘ bislang vertuschtes, kaum  vorstellbares Verbrechen. Die Gestapo tut daraufhin alles, um ein öffentliches Bekanntwerden  dieser Gräuel zu verhindern – und die beiden Protagonist*innen alles, um sie an  die Öffentlichkeit zu bringen.
    Regisseurin Claudia Bauer widmet sich nach der  Uraufführung von DIE RECHTSCHAFFENEN MÖRDER mit VATERLAND erneut einer Roman-Adaption,  die exemplarisch übergeordnete politische Fragen aufwirft. Wie schnell sich  sicher geglaubte gesellschaftliche Entwicklungen und globale Machtgefüge verändern  können, erleben wir derzeit hautnah. Und mit den Auswirkungen von  Totalitarismus sowie Versuchen, durch Propaganda und Desinformation politische  Verbrechen zu vertuschen, sind Menschen an den verschiedensten Orten der Welt  tagtäglich konfrontiert. Die Bearbeitung des 1992 erschienenen Bestsellers VATERLAND  für die Theaterbühne setzt sich anhand des ‚Was wäre, wenn‘-Szenarios des britischen  Autors Robert Harris nicht nur aus einem besonderen Blickwinkel mit der  deutschen Geschichte, sondern auch mit nach wie vor hochaktuellen Fragen nach  der Zwangsläufigkeit geschichtlicher Verläufe und dem Einfluss Einzelner auf  eben diese auseinander.
Eine Pause.



