Christian Friedel
studierte an der Otto-Falckenberg-Schule in München und war anschließend am Bayerischen Staatsschauspiel engagiert, daneben gastierte er an den Münchner Kammerspielen. Von 2006 bis 2009 war er am Schauspiel Hannover engagiert, von 2009 bis 2016 war Christian Friedel Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Dresden. Hier spielte er u. a. die Titelrollen in Goethes WILHELM MEISTERS LEHRJAHRE (Regie: Friederike Heller), Ibsens PEER GYNT (Regie: Nuran David Calis) und Brechts DER AUFHALTSAME AUFSTIEG DES ARTURO UI (Regie: Tilmann Köhlers). In der Titelpartie von Schillers DON CARLOS (Regie: Roger Vontobel) war er zum Berliner Theatertreffen 2011 eingeladen, die Inszenierung wurde zudem mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet. Als Shakespeares HAMLET (Regie: Roger Vontobel) spielte er seit 2012 vor ausverkauftem Haus und gastierte u. a. beim Shakespeare-Festival HamletScenen im historischen Schloss Kronborg in Helsingør. 2010 erhielt er den Dresdner Erich-Ponto-Preis des Fördervereins Staatsschauspiel Dresden e. V.
Seit 2016 ist er weiterhin dem Staatsschauspiel Dresden als Gast verbunden sowie dem Düsseldorfer Schauspielhaus, wo er in Robert Wilsons Adaptionen von E.T.A. Hoffmanns DER SANDMANN und DORIAN nach Motiven von Oscar Wilde (ab Juni 2022) sowie in Shakespeares HAMLET (Regie: Roger Vontobel, Premiere 2012 am Staatsschauspiel Dresden) auf der Bühne steht. 2023 erhielt er für seine schauspielerische Leistung in DORIAN eine Nominierung für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST.
Neben der Schauspielerei ist Christian Friedel auch als Musiker mit seiner Band Woods of Birnam und als Regisseur tätig. 2016 inszenierte er am Dresdner Schauspielhaus den Shakespeare-Abend SEARCHING FOR WILLIAM, 2020 HOW TO HEAR A PAINTING, ein Projekt im Rahmen der Wiedereröffnung der Gemäldegalerie Alte Meister. In der Spielzeit 2020/2021 entstand pandemiebedingt SEARCHING FOR MACBETH, eine konzertante Aufführung sowie eine effektvolle Vorschau auf seine Inszenierung MACBETH, die 2022 ihre Premiere feierte. Im Sommer 2023 inszenierte er für das Shakespeare-Festival HamletScenen in Helsingør, Dänemark, den Abend MACBETH IN CONCERT.
Weitere Regiearbeiten waren am Deutschen Theater Göttingen zu sehen. 2017 inszenierte er dort Sophokles’ ANTIGONE, 2018 folgte SCHWANENGESANG nach Franz Schubert. In der Spielzeit 2024/2025 wird er am Schauspiel Frankfurt SOLARIS nach Stanisław Lem inszenieren.
Außerdem steht Christian Friedel regelmäßig vor der Kamera, u. a. in Michael Hanekes Spielfilm DAS WEISSE BAND, der 2009 in Cannes die Goldene Palme gewann und für den Oscar nominiert war. Für seine Titelrolle in Oliver Hirschbiegels Film ELSER erhielt er den Metropolis Preis und war sowohl für den Deutschen als auch für den Europäischen Filmpreis als Bester Schauspieler nominiert. Aktuell ist er in der vielbeachteten deutschen Fernsehserie BABYLON BERLIN in der Rolle des Polizeifotografen Gräf zu sehen. Im Film THE ZONE OF INTEREST von Jonathan Glazer, uraufgeführt beim Internationalen Filmfestival von Cannes 2023, u. a. ausgezeichnet mit dem dem Großen Preis der Jury in Cannes, 2024 mit 2 Oscars bei den 96. Academy Awards sowie dem Friedenspreis des Deutschen Films – die Brücke für Regie, spielt er neben Sandra Hüller die Hauptrolle.
2024 erhielt Christian Friedel den Darstellerpreis beim Friedenspreis des Deutschen Films – die Brücke für seine Rolle in THE ZONE OF INTEREST, außerdem wird Christian Friedel mit dem Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden ausgezeichnet.